KL #20: Tiamat - der gebrochene Himmel
- danadreier

- vor 6 Tagen
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Tiamat – der große Wasserplanet – trug einst eine Zivilisation von hoher Bewusstseinsordnung.
Er war kein Planet im herkömmlichen Sinn, sondern ein lebendes Feld, ein Ozean aus Intelligenz, Klang und Erinnerung.
Das Wasser auf Tiamat war Bewusstsein in flüssiger Form – eine Matrix, in der jede Bewegung mit der nächsten verwoben war.
Als Tiamat zerbrach, in den Kriegen von Orion, brach das Herz des Sonnensystems.
Wasser, Leben, Erinnerung und Bewusstsein zerstreuten sich im Raum.
Sein Tod war kein bloß physisches Ereignis, sondern ein kosmischer Schock – das Auseinanderreißen eines vereinten Feldes.
Aus den Trümmern seines Körpers entstand der Asteroidengürtel;
aus dem Schmerz seines Zerfalls begann eine neue Geschichte des Lebens.
Die Welle seines Untergangs durchdrang alles, was danach entstand.
Sie pflanzte sich fort wie ein Schall durch die Zeit,
hinein in jede Zelle, jede Spezies, jedes Bewusstsein, das je auf diesem Sonnensystem wurzelte.
In uns klingt dieses Echo noch immer:
das uralte Gefühl, getrennt worden zu sein von der Quelle,
von einem ursprünglichen Zustand der Einheit, den wir kaum noch erinnern können,
und doch in jedem Atemzug suchen.
Vielleicht ist genau das unser gemeinsamer Auftrag –
diese uralte Wunde zu erkennen, ohne sie zu bekämpfen,
und sie durch Bewusstsein zu heilen.
Heilung geschieht nicht, indem wir das Vergangene auslöschen,
sondern indem wir den Riss als Teil der Ganzheit verstehen.
Tiamat ist nicht verschwunden –
er lebt in jedem Tropfen Wasser, in jeder Bewegung des Lebens fort,
wartend auf den Moment, da wir uns wieder erinnern,
dass auch wir Wasser sind – flüssiges Bewusstsein,
auf dem Weg zurück in die Einheit.





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