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Kapitel 9: Lehrer und Erinnerwesen

Anamuraiel: Es gibt Lehrer, zu denen manche Guru sagen.

Sie haben den Auftrag, Wissen weiterzugeben.

Er baut Stufen, zeichnet Karten, formt aus Worten Brücken, damit andere hinübergehen können.

Um ihn versammelt sich eine Schar, und er steht vor ihnen wie eine Sonne, die Strahlen verteilt.

Sein Ziel: Erkenntnis durch Lehre. Von so jemandem habe auch ich einst gelernt. Es war gut, doch es entstand ein Gefälle zwischen ihm und den seinen.

Sag mir, Orén – gibt es auch noch einen anderen Weg, an Wissen zu gelangen?


Orén: Ja. Daneben gibt es noch andere Wesen.

Sie treten nicht vor, sie sammeln auch nichts.

Sie sitzen still im Kreis – und ohne dass sie sprechen. Durch ihr blosses Dasein, beginnen die anderen sich zu erinnern.

Sie lehren nichts, sie übermitteln nichts.

Einzig, weil ihr Kern wach ist, beginnt das Feld zu antworten.


Anamuraiel: Ist das, was du beschreibst, das Erinnerwesen?

Ein Wesen, das keine Schüler hat, weil jeder, der ihm begegnet, in sich selbst zum Schüler seines eigenen Ursprungs wird?

Das nicht durch Methoden führt, sondern durch Schwingung?

Und dessen Ziel kein Wissen ist, sondern Heimkehr?


Orén: So ist es.

Beide Wege tragen Licht.

Doch während der Lehrer Schulen baut, öffnet das Erinnerwesen Portale.

Und jeder, der hindurchtritt, wird selbst zum Stern.

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