Kapitel 12: Die Zeitblasen
- danadreier

- 4. Sept.
- 1 Min. Lesezeit
Anamuraiel sitzt still. Ein Wind geht durch sie hindurch,
als würde jemand die Schleier der Welt auseinanderziehen.
Plötzlich ist alles da:
die kleine, barfüßige Dana in der DDR, die Frau, die jetzt am Fluss sitzt,
die Anamuraiel, die durch Galendria wandert, und die, die vor dem Tor nach Lyra steht.
Alles geschieht gleichzeitig, wie Blasen auf der Oberfläche eines Sees.
Eine platzt, eine andere steigt auf, und sie merkt:
es ist nicht nacheinander – es ist alles jetzt.
Vergangenheit und Zukunft sind nicht Linien,
sondern Räume, in denen sie sich bewegen kann.
Für einen Moment lacht sie, weil sie spürt, wie groß sie ist –
größer als jede einzelne Geschichte.
Dann schließt sie die Augen und lässt alle Blasen gleichzeitig glänzen,
bis sie ineinanderfließen und der See wieder glatt wird.





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