Kapitel #11: Anamuraiels Entdeckung
- danadreier

- 30. Aug.
- 1 Min. Lesezeit
Wie ihr eigener Klang sie erfasste
Am Rand des Waldes, dort wo die Bäume den Himmel freigeben, saß Anamuraiel auf ihrer Lieblingsbank. Vor ihr ein Tümpel mit einer kleinen Feuerstelle.
Auf ihrem Schoss lag ein Blatt voller Wörter, sorgfältig gesammelt, um das Unsagbare zu fassen. Sie liebte es so sehr, dass sie bemüht war, es immer wieder in Worte einzufangen.
Doch gerade, in diesem Moment, begannen die Worte zu flimmern und zu flattern, wie Schmetterlinge, die keinen Boden finden.
Ein Seufzen entwich ihr – die alte Sehnsucht nach Klarheit - sie war nicht zu greifen. Würde es ihr je gelingen? In ihrer Traurigkeit, begann sie leise zu summen.
Zuerst, um sich selbst zu trösten, wie ein Kind in der Nacht.
Doch das Summen wurde tiefer, genussvoll, sie stieg in den Ton, der aus ihrer eigenen Tiefe kam.
Und da geschah es: Sie war im Klang drin, sie selbst war der Klang.
Er durchlief Brust und Wirbelsäule, weitete sich in den ganzen Körper. Und doch war sie selbst drin. Die Wörter auf dem Blatt verschwammen.
Nur das Schwingen blieb – klar, unbestechlich, ganz.
„Das ist es“, flüsterte sie."Das ist es!", ganz klar.
„Der Klang durchdringt.
Worte umtanzen.
Doch ich bin der Klang.“
Und Galendria öffnete sich ihr – nicht als Konzept, sondern als Reich aus Schwingung.





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